EPISODE 03Ergebnisse von Enchins Reise nach Tang-China: Erworbene Sutras und Gründung des To-in

Während seiner sechs Jahre im China der Tang-Dynastie reiste Enchin ausgiebig und erhielt zahlreiche Unterweisungen von hohen Priestern, um sie nach Japan zu übermitteln. Besonders hervorzuheben ist Faquan, der Abt des Qinglong-Tempels in Chang’an, der Enchins Talent erkannte und ihm das wertvolle esoterische buddhistische Diagramm „Fünf Abhisambodhi“ schenkte, das er bis dahin geheim gehalten hatte. Dieses Diagramm, das die Essenz der blühenden esoterischen buddhistischen Kunst der Tang-Dynastie offenbart, ist als Nationaler Schatz anerkannt und wird im Miidera-Tempel sorgfältig aufbewahrt. Nach seiner Rückkehr gründete Enchin zudem das Shikan-do, eine Meditations-und Wohnstätte, im Guoqing-Tempel für dort studierende japanische Mönche.

Im Juni 858 verließ er Taizhou an Bord eines Schiffes des chinesischen Seehändlers Li Yanxiao und brachte eine umfangreiche Sammlung erworbener Objekte nach Japan zurück. Diese kostbaren Schriften und Texte sind im „Umfassenden Katalog des Strebens nach dem Dharma in Tang“ sowie in vier weiteren Katalogen der erworbenen Objekte, darunter aus den Tempeln Guoqing, Qinglong und Kaiyuan, verzeichnet. Diese Dokumente wurden im To-in, einem Schrein des Miidera-Tempels, aufbewahrt, der nach einer Offenbarung in einem Traum mit Silla Myojin gegründet wurde. Silla Myojin, eine Schutzgottheit, die Enchin auf dem Schiff während der Rückkehr aus China erschien, wird im Miidera als geheime Buddha-Statue verehrt.