EPISODE 05Persönlichkeiten, die mit Chisho Daishi Enchin in Verbindung stehen

Als Oberhaupt des Tendai-Ordens übernahm und verbreitete Enchin die Lehren von Dengyo Daishi Saicho und setzte sich unermüdlich dafür ein, die Lehren der Tendai-Doktrin und des Haupttempels Enryaku-ji an viele Menschen weiterzugeben. Er genoss die Unterstützung von Fujiwara no Yoshifusa und dessen Sohn Mototsune und pflegte enge Beziehungen zu Kaiser Seiwa sowie zu führenden Literaten seiner Zeit, darunter Miyoshi Kiyoyuki und Fujiwara no Sukeyo, beide Professoren am staatlichen Bildungsinstitut. Diese hochrangigen Beamten spielten eine entscheidende Rolle bei Enchins Reise in die Tang-Dynastie. Sie sorgten dafür, dass er vom Ministerium für Zentrale Angelegenheiten ein Zertifikat über seinen japanischen Priesterstatus auf speziell gemustertem Seidenstoff erhielt und später eine offizielle Anerkennung seiner Lehren durch das Staatsministerium in Japan erlangen konnte.

Es gibt auch eine Sammlung historischer Objekte die eine enge Verbindung zwischen Enchin und bedeutenden Persönlichkeiten innerhalb des Tendai-Ordens belegen. Dazu gehören Henjo, einer der sechs unsterblichen Dichter (Rokkasen), Encho und Ennin, die später die Oberhäupter des Ordens wurden, sowie Tokuen und andere Mönche, die in den frühen Tagen des Mt. Hiei Schüler von Dengyo Daishi Saicho waren und solche, die unter der Führung von Dochu in der Kanto-Region standen.

In seinen späteren Jahren pflegte Enchin enge Kontakte zu chinesischen Mönchen, Beamten und Händlern, die er auf seiner Reise getroffen hatte. Besonders die chinesischen Händler spielten eine wichtige Rolle beim Austausch von Informationen und der Erfüllung von Enchins Anfragen nach Schriften. Sie fungierten als Vermittler, um Anfragen an chinesische Mönche bezüglich der Lehren zu übermitteln und überbrückten die Kluft zwischen Japan und China. Diese Aktivitäten sind in Sammlungen von Enchins Fragen zu den Lehren und seinen Briefen an Zhìhui Lun Sanzang 智慧輪三蔵 dokumentiert, ebenso wie in Abschiedsgedichten und Briefen, die mit diesen Händlern ausgetauscht wurden. Besonders hervorzuheben ist Enchins enge Beziehung zu Xu Zhi 徐直, einem Beamten aus Suzhou, der sich während seiner Krankheit auf dem Weg nach Chang’an um ihn kümmerte. Nach Enchins Rückkehr nach Japan tauschten sie private Briefe und Geschenke aus, was Enchins Dankbarkeit gegenüber Xu Zhi unterstreicht.